Sich selbst lieben lernen

Frau glücklich

Der Ursprung eines jeden Charakters ist Neugier, Liebe und die Bereitschaft, viel von der Außenwelt zu lernen. Durch die Erziehung von Familie und später auch Freunden werden die Tugenden, die von Geburt an vorhanden sind, immer wieder infrage gestellt und sorgen nicht selten für Zweifel, die dazu führen, die eigene Selbstliebe zu verlieren. Im Folgenden mehr dazu, wie die Liebe zu sich selbst erlernt werden kann.

Selbstliebe – Von Mensch zu Mensch unterschiedlich

Für die einen ist Selbstliebe, sich selbst an erste Stelle zu stellen und mehr Achtung auf eigene Bedürfnisse zu legen. Für andere bedeutet diese Tugend anderen Menschen wieder näher zu kommen und sich nicht mehr zu verschließen. Wie genau die Liebe zu sich selbst und der Umgang mit ihr definiert wird muss jeder selbst entscheiden. Allgemein umfasst Selbstliebe die uneingeschränkte Liebe zu sich selbst, welche durch Achtsamkeit, Hingabe, Lebenslust, Leichtigkeit oder Klarheit unterstrichen wird.

Woher stammt fehlende Liebe zu sich selbst?

Wie in vielen Bereichen der Psychologie liegt der Grund für mangelnde Selbstliebe auch oft bereits in der Kindheit. Kinder interpretieren Situationen völlig unterschiedlich. Kommt es häufig vor, dass Mädchen oder Jungen das Gefühl erhalten, Aufgaben für die Eltern nicht zufriedenstellend zu erledigen, entsteht schnell der Glaubenssatz, dass sie nicht gut genug sind. Die ständige Verbesserung und Anpassung an verschiedene Situationen sorgen zudem dafür, dass sich Kinder oft nicht zeigen dürfen, wie sie wirklich sind. Diese Erlebnisse bewirken dann, dass bereits von klein auf Selbstliebe kaum oder gar nicht erfahren wird. Wichtig ist in jedem Fall, dass die meisten Eltern diese Handlungen nicht bewusst ausüben, sondern aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen als Kind durch Angst geprägt sind. Hierbei entsteht oft ein Fokus, welcher sich auf Verbesserungen bezieht, anstatt darauf, was Kinder bereits können.

Wie lerne ich mich lieben?

Fehlende Selbstliebe darf in keinem Fall dauerhaft als Freifahrtschein dafür dienen, in alten Mustern weiterzuleben. Oftmals suchen sich Betroffene Bestätigung von außen. Mangelnde Selbstliebe wird dann kompensiert, indem beispielsweise Partner:innen emotional bedrängt werden. Wichtig ist nicht alles zu glauben, was andere Menschen sagen. Selbstliebe kann nur durch jeden selbst erfahren und nicht beigebracht oder vererbt werden. In erster Linie ist es wichtig, das Urvertrauen wieder zu gewinnen. Dieses stellt das Fundament für die Liebe zu sich selbst dar und sorgt dafür, endlich aufzuhören, fremdbestimmt zu leben.

Schritt für Schritt zur Selbstliebe

Ist das Urvertrauen wieder gefunden, kann das volle Potenzial entfaltet werden. Hierbei besteht die Aufgabe darin, das eigene Selbstbild zu überprüfen. Im Grunde muss zwischen der Selbst- und Fremdwahrnehmung unterschieden werden. In der Regel sehen wir uns so, wie andere Menschen uns beschreiben. Doch das innere Kind möchte wahrgenommen und entfaltet werden. Selbstliebe gelingt nur, wenn das geschieht. Betroffene sollten sich hierbei vermehrt auf das konzentrieren, was sie gut können. Hierzu bietet sich die Erbsenmethode perfekt an. In einer Hosentasche werden zehn Erbsen platziert und immer eine herausgenommen, sobald eine Tätigkeit ausgeübt wird, die gut gemacht wurde. Am Ende des Tages werden wahrscheinlich keine Erbsen mehr übrig sein. Ebenfalls bietet es sich an, ein Glückstagebuch zu schreiben. Hierfür wird lediglich ein kleines Notizbuch samt Stift benötigt. Am Abend wird dann aufgeschrieben, welche Dinge Lob verdient haben und was besonders gut gelungen ist. Somit fällt der Fokus beim Rückblick des Tages nur auf positive Ereignisse. Mit der Zeit entwickelt sich dann eine routinierte Denkweise, die für Negatives und Selbstzweifel im Leben keinen Platz mehr bietet.

Fazit

Die Gründe für fehlende Selbstliebe liegen oft bereits in der Kindheit. Durch negative Affirmationen wird vielen Kindern übermittelt, dass sie nicht gut genug sind. Selbstliebe ist allerdings mit einfachen Übungen und Geduld erlernbar. Wichtig hierbei ist, das innere Kind anzunehmen und entsprechend der eigenen Bedürfnisse zu handeln.